Was in den USA schon lange gilt, findet inzwischen auch immer mehr Freunde hierzulande. Mehr und mehr Eltern entscheiden sich für geschlechtslose Vornamen für ihren Nachwuchs. Dabei ist es noch gar nicht so lange her, dass diese von Standesbeamten nicht anerkannt wurden, denn in Deutschland war es Pflicht, dass der Name klaren Aufschluss über das Geschlecht einer Person gibt, sei es durch einen Zweitnamen.
Seit einem Urteil des Bundesverfassungsgerichts aus dem Jahr 2008 sind Eltern allerdings in der Wahl des Vornamens ihres Kindes deutlich freier, solange dieser das Wohl des Kindes nicht beeinträchtigen kann. Es geht also bis heute nicht, einem Mädchen einen eindeutigen Jungennamen zu geben und andersherum, wobei wohl fast jeder einen Max Maria oder ähnliches kennt. Dabei allerdings nutzten die Eltern die Ausnahme des Zweitnamens.
Da es bisher notwendig war, die Namen so zu vergeben, dass das Geschlecht deutlich wurde, waren geschlechtsneutrale Namen hier lange eine Seltenheit, was allerdings erklärt, wieso die meisten Unisex-Vornamen nicht Deutschen Ursprungs sind. Oftmals sind sie allerdings auch einfach. Kurzformen, die sowohl einen männlichen, als auch einen weiblichen Namen abkürzen können.
Natürlich ist es bei den Unisex-Vornamen genau wie bei allen anderen. Je nachdem, in welchem Kulturkreis man sich befindet, haben die Namen eine unterschiedliche Bedeutung, also muss man sich auch hier mit dem Hintergrund der Namen beschäftigen. Sascha kennen wir im Deutschen beispielsweise fast ausschließlich als Männernamen, während er im Englischen allerdings ein beliebter weiblicher Vorname ist. Dasselbe gilt beispielsweise für das Italienische. Dort sind Andrea und Simone Männernamen, während sie hier eindeutig Frauen zugewiesen werden. Ganz neu ist das Konzept der Unisex-Namen also nicht.
Diese Tatsache macht deutlich, dass die Grenze der Geschlechter was Namen angeht eigentlich eher kulturell zu sehen ist, als als eindeutig definiert. Hier ist beispielsweise Kim in der Regel als Mädchenname zu sehen, auch wenn das Mädchen bis zum oben bereits angesprochenen Urteil, stets einen zweiten Namen brauchte, während er im asiatischen Raum eindeutig dem männlichen Geschlecht zugeordnet wird.
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